Bei der Planung eines Seminars für Bewohner oder für Fachkräfte einer Pflegeeinrichtung steht allem voran die Themenfindung. Themen sollten sich an der Zielgruppe orientieren. Ein Beispiel: Was interessiert eine Senioreneinrichtung im Speziellen. „Wie pflege ich Füße?“ „Was ist bei Risikopatienten zu berücksichtigen?“ oder „Wie gehe ich mit Wunden / Dekubitus um?“ und weitere podologische Fachthemen könnten passende Aufgabenstellungen sein.
Wichtig ist, wen Sie für Ihr geplantes Thema hinsichtlich der Umsetzung ansprechen. In Pflegeeinrichtungen könnte es zum Beispiel die Heimleitung sein. Klären Sie hier zunächst Grundsätzliches wie Termin, Honorar und Räumlichkeiten. Der große Vorteil für Sie: Mit dem Angebot eines Seminars mit Ihrer Expertise steigern Sie Ihren Bekanntheitsgrad, binden Kunden oder bauen neue Kundenbeziehungen auf.
Das sollten Sie beachten – Checkliste zur Seminargestaltung:
Bei der Umsetzung eines Seminars gibt es zahlreiche Kriterien und Faktoren zu beachten. Grundsätzliche Fragen sind zum Beispiel:
- Wie viele Personen nehmen teil?
- Welche Positionen bekleiden diese in der Pflegeeinrichtung?
- Kommen die Teilnehmenden auf eigenen Wunsch oder wurden sie verpflichtet teilzunehmen?
- Erbitten Sie die Namen und – sofern möglich – ein Bild der Teilnehmenden. Die persönliche Anrede mit Namen drückt Wertschätzung aus.
- Definieren Sie das Trainingsziel: Was genau soll erreicht werden? Gibt es in der Pflegeeinrichtung momentan Probleme, die gelöst werden sollen?
- Wie werden die Teilnehmenden von Seiten der Pflegeeinrichtung unterstützt?
- Wann und wie können die Teilnehmenden ihr Wissen anwenden?
- Welchen Nutzen haben die einzelnen Teilnehmenden vom Seminar? Warum sollten sie sich anstrengen?
Klären Sie vorab auch technische und organisatorische Rahmenbedingungen. Dazu zählen unter anderem:
- Welches Equipment ist vorhanden (Beamer, Leinwand, Ton…)?
- Welche Anschlüsse benötigen Sie?
- Wie sieht der Raum aus (Größe, Bestuhlung, Tische)?
- Fragen Sie bei Bedarf nach Flipchart, Moderationswand, Beschriftungsfolie für Wände etc.
- Wie ist die Verpflegung während des Seminars geplant?
Termin und Inhalt des Seminars müssen bekannt gemacht werden. Der persönliche Kontakt bietet die einfachste und beste Form dafür. Das ist aber nicht immer möglich, daher sollte bei der Vorankündigung folgendes beachtet werden:
- Für die Kommunikation haben Sie unterschiedliche Möglichkeiten: Brief (E-Mail, Post), Video-Konferenzschaltung, Kick off-Veranstaltung in Präsenz…
- Inkludieren Sie eine motivierende Botschaft, welchen Nutzen die Teilnehmenden von Ihrem Seminar haben.
- Nehmen Sie Fragen und Anregungen als Chance wahr, um Ihr Angebot zielgerecht zu schärfen, falls noch offene Punkte bestehen.
Das sollten Sie am Seminartag selbst beachten:
- Planen Sie ca. eine Stunde für die Vorbereitungen ein, um
- den Aufbau des Raumes nötigenfalls anzupassen und nach Ihren Vorstellungen und Bedürfnissen zu gestalten (Wo steht das Flipchart? Wo ist die Leinwand? Wie positioniere ich mich dazu?),
- die Technik aufzubauen und zu testen,
- die Positionierung möglicher Arbeitsgruppen zu klären und
- alle Utensilien wie Stifte, Laserpointer etc. griffbereit an den richtigen Platz zu legen.
- Gönnen Sie sich, bevor es los geht, noch eine Ruhezeit, um Ihre Gedanken zu sortieren und Kraft zu sammeln.
Das richtige Maß der Forderung
Je klarer die Teilnehmenden einen persönlichen Nutzen für sich selbst und ihren Alltag sehen, umso eher werden sie nicht nur folgen, sondern zum Beispiel auch ihr Pflege-Verhalten ändern, wie etwa: Den Füßen mehr Aufmerksamkeit widmen und ggf. zum Telefon greifen oder bei Problemen Fachpersonal einbeziehen, wie etwa Podologen oder ein Team aus interdisziplinären Experten.
Achten Sie auch darauf, dass die Teilnehmenden richtig gefordert werden. Eine Unterforderung, genauso wie eine Überforderung führt nicht zum Verinnerlichen und zum Umsetzen des Erlernten. Eventuell kann es also, je nach Gruppe, hilfreich sein, Aufgaben in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zu erarbeiten. Haben Vorgesetzte das Seminar „angeordnet“, besprechen Sie unbedingt die Details, wofür das gewonnene Wissen eingesetzt werden soll. Genauso wichtig ist es, vorher zu klären, ob das Arbeitsumfeld neue Ideen zulässt. Gehen die Teilnehmenden davon aus, dass sich ohnehin nichts ändert, leidet ebenfalls die Motivation.
Transfer, der Schlüssel zu nachhaltigen Seminaren
„Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden; es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun“,
Johann Wolfgang von Goethe
In diesem Sinn heißt Trainingstransfer nichts anderes, als im Training erworbenes Wissen, Fähigkeiten und Einstellungen in der Praxis anzuwenden. Wichtig dabei ist nicht nur das Können, sondern auch das tatsächliche Anwenden. Gerade bei Neuem braucht es die praktische Übung. Um mit Begeisterung zu üben, sollten die Teilnehmenden sich positiv gefordert fühlen. Dabei braucht es auch das Bewusstsein für die Bedeutung des Themas Füße!