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GEHWOL Diabetes Report 2021


Diabetischer Fuß: Mehr für Prävention und Pflege tun

 

Bis zum Jahr 2040 könnten 11,5 Millionen Menschen in Deutschland an Typ-2-Diabetes leiden. Die düstere Prognose stammt aus dem Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes. Viele dieser Menschen haben Fußprobleme. Das ist eine Folge der Zuckerkrankheit. Der Zucker kann bestimmte Nerven schädigen, sodass die Füße gar nicht mehr richtig als Teil des eigenen Körpers wahrgenommen werden. Was nicht meins ist, wird leicht vernachlässigt. Das gilt dann eben auch für die Füße. Aber nicht nur mangelnde Pflege, auch der Diabetes selbst verursacht Fußprobleme. 

So entstehen die Fußprobleme 

Die Nerven steuern die Hautdurchblutung. Funktionieren sie nicht richtig, lässt die Durchblutung nach und die Haut wird trocken, spröde und schuppig. Die Patienten registrieren auch keine Druckbelastung an den Füßen. Druck führt zu Hornhautschwielen, unter denen sich Wunden bilden können. Da der Zucker die Wundheilung stört, kommt eines zum anderen. Wunden können sich unbemerkt entzünden. Es entstehen Gewebsdefekte, das sogenannte Diabetische Fußsyndrom. Am Ende bleibt viel zu häufig nur noch eine Amputation, um das Leben der Betroffenen zu retten.

 

Wie häufig treffen Risikofaktoren auf Patienten zu?*
*Datenbasis: Angaben in Prozent der Patienten (Mittelwert), Mehrfachnennungen möglich.

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Viele Amputationen sind vermeidbar

In Deutschland sind es aktuell rund 40.000 bis 50.000 Amputationen pro Jahr. Und jetzt kommt das eigentlich Dramatische: Vier von fünf Amputationen wären vermeidbar. Das zeigen Studien. Voraussetzung wäre allerdings eine deutlich verbesserte Prävention. Das heißt, dass Patienten zum Beispiel frühzeitig nach der Diabetesdiagnose podologisch versorgt werden. Sie sollten eine Schulung zur verletzungsfreien Fußpflege erhalten, von Diabetesberatern entsprechend sensibilisiert und auch schuhtechnisch optimal ausgestattet werden. Im medizinischen Bereich müssten alle Maßnahmen ergriffen werden, um Risikopatienten zu identifizieren. Dies sind nur einige Beispiel. Der GEHWOL Diabetes-Report beleuchtet den Stand der Prävention. Um Fußprobleme wie das Diabetische Fußsyndrom frühzeitig zu verhindern, müssen alle Fachkreise zusammenarbeiten: Arztpraxen, Podologien, Fußpflegepraxen, Diabetesberatungen, Orthopädieschuhtechnik, Apotheken. Und auch die Patienten müssen mitwirken und zuhause fußpflegerisch aktiv werden.

 

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Mehr für die Prävention tun

Der GEHWOL Diabetes-Report geht deshalb der Frage nach, welche empfohlenen Maßnahmen zur Vorbeugung in den einzelnen Fachkreisen und durch die Patienten selbst ergriffen werden. Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass praktisch noch überall Verbesserungspotential besteht. Ziel ist es, alle Diabetiker dafür zu sensibilisieren, dass sie auf ihre Füße achten müssen. Im Idealfall werden sie von Anfang an podologisch versorgt und nicht erst, wenn erste Fußprobleme auftreten. Dies gilt auch für die Schuhversorgung. Denn oft sind es unpassende Schuhe, die Druck ausüben und Fußwunden verursachen. Schlussendlich müsste erreicht werden, dass jede Diabetikerin und jeder Diabetiker so schnell wie möglich eine Schulung erhalten. Dort sollten sie auch lernen, die eigenen Füße verletzungsfrei zu pflegen.

Die aktuellen Ergebnisse

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Der GEHWOL Diabetes-Report

Für den GEHWOL Diabetes-Report befragen die Meinungsforschungsinstitute IDS und Insight Health 107 Ärzte mit zusammen 2.793 Diabetespatienten. Die aktuelle Erhebung fand von Juni bis August 2021 statt. Den vollständigen Berichtsband können Sie hier herunterladen. Wissenswertes und praktische Tipps zur therapiebegleitenden Hautpflege bei Diabetes finden die Betroffenen in unserem Ratgeber. Hier können Sie den GEHWOL Diabetes-Ratgeber downloaden.